Buchbesprechungen/Rezensionen
zum Roman "Das Heidenloch"

 

 

Menschenfressende Riesen aus der Erde

"... Heute ist es nicht mehr eine gerümpelige Grube, sondern mit Gitter und Brüstung gesichert. Eine Steinhütte schützt es, Tafeln geben Infos, und ein Lichtschalter illuminiert die Tiefe. Bei soviel Ordnung geht natürlich der Horrorfaktor flöten. Den liefert jetzt der Autor Martin Schemm, der die Genres Geschichte und Grusel mixt und für sein Buch „Das Heidenloch“ ganz tief in der Mythenkiste gekramt hat. Er lässt unheimliche Wesen aus dem Heidenloch krabbeln und Menschen und Tiere bestialisch töten: Allen wird der Kopf abgerissen.

Wissenschaftler finden heraus: Es handelt sich um die Lästrygonen, menschenfressende Riesen aus Homers Odyssee. Die haben die Mannschaft des Odysseus gefuttert und sind zur Strafe unter die Erde verbannt worden. Nur alle 1000 Jahre dürfen sie mal rauf und wüten. Und als Ausgang haben sie sich das Heidenloch ausgeguckt. Und schlimmer noch: Martin Schemm lässt sie sich auch nicht mehr an die 1000-Jahr-Frist halten. Wie immer man Fantasy beurteilen mag: Für wilde Fantasien ist das Heidenloch noch gut genug."

(Auszug aus einem Artikel von Volker Albers in der Ausgabe vom 21. Dezember 2018)
 

STADTTEILVEREIN HANDSCHUHSHEIM:

Natürlich ist die Geschichte von den Lästrygonen eine Sage, wie auch die Geheimakte mit der Aufzeichnung des Geschehens im Sommer 1907 eine Fiktion ist. Martin Schemm hat aus diesem an Fantasien reichen Stoff allerdings einen lesenswerten und fesselnden Roman gemacht. Wer dieses Buch zur Hand nimmt, möchte es so schnell nicht wieder zur Seite legen.

(Jahrbuch 2018, veröffentlicht im Mai 2018; Beitrag von Jürgen Brose)
 

 

"Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher, auch weil ich als eingeborene Heidelbergerin natürlich sehr an der Geschichte und den Mythen dieser Stadt interessiert bin. Der Einfachheit halber und weil der Inhalt damit trefflich wiedergegeben ist, bediene ich mich hier des Geleitwortes aus dem genannten Buch: 'Um den Heiligenberg und das Heidenloch in Heidelberg ranken sich seit Jahrhunderten mysteriöse Geschichten und alte Überlieferungen. Der Roman Das Heidenloch nimmt diese volkstümlichen Mythen auf. Er basiert teilweise auf Tatsachen und bedient sich genauso des Mittels der Fiktion. So ist ein spannender Roman entstanden, der nicht nur die Geheimnisse über den Heiligenberg lüftet, sondern auch das Heidelberger Stadtleben heute und zur Jahrhundertwende in die Handlung einbezieht: Geschichtliche Fakten, Heidelberger Persönlichkeiten und alte Legenden sind in den Roman verflochten ...'

Mit der Entdeckung einer Geheimakte aus dem Jahr 1907 fängt diese überaus spannende und ziemlich gruselige Geschichte an. Ich konnte gar nicht mit Lesen aufhören bis zum spannenden und offenen Ende ... Zarte Gemüter sollten sicher stellen, dass sie nicht alleine zuhause sind, während sie diesen nervenaufreibenden Roman lesen! Köstlich-schauerlich kann ich nur sagen ..."

(Empfehlungen des Büchereiteams zum Welttag des Buches am 23. April 2008; Text von C. Portillo Hellvoigt)
 

 CTHULHU-NEWSLETTER:

"Heute geht es um Das Heidenloch von Martin Schemm, dessen Story Das Hügelgrab erst neulich den dritten Platz des Deutschen Phantastik Preises 2005 in der Rubrik 'Kurzgeschichte Deutschsprachig' erhielt und welcher auch bereits bei Goblin Press veröffentlicht hat. Der Debütroman Schemms erschien interessanterweise im Rahmen der 'Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg', zuerst im Jahr 2000, mittlerweile liegt er in einer dritten verbesserten Auflage vor. In dem fantastisch-mythologischem Roman werden ungewöhnliche Geschehnisse um das real existierende Heidenloch im Heidelberg des Jahres 1907 geschildert, zu deren Aufklärung - soviel sei an dieser Stelle verraten - auch ein cthuloides Mythoswerk nicht ganz unbedeutend ist. (Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass Schemm an erster Stelle seiner literarischen Einflüsse und Idole Lovecraft nennt und auch sein Lieblingsroman ein Werk Lovecrafts ist.) Das Besondere an dem Buch ist, dass es in Form einer alten, vergessenen und durch Zufall wiedergefundenen Geheimakte geschrieben ist, in der die Handlung mittels Briefen, Polizeiberichten, Protokollen usw. Gestalt annimmt. Das Heidenloch ist nicht nur als solches lesenswert, sondern könnte darüber hinaus auch sehr gut als Einstieg in ein Abenteuer dienen."

(Newsletter Nr. 60, Dezember 2005)
 

DER BERG:

"Einen höchst beunruhigenden ‚fantastisch-mythologischen‘ Krimi hat der Historiker und Altphilologe Martin Schemm über ‚Das Heidenloch‘ geschrieben. Ich kenne Leute, die, nachdem sie das Buch gelesen hatten, den Heiligenberg nicht mehr betreten."

(Der Berg. Hrsg.von Hans Gercke. Heidelberger Kunstverein. Heidelberg 2002)
 

 GOTHIC - MAGAZINE FOR UNDERGROUND CULTURE:

"... Schemm hat eine in sich abgerundete Geschichte erzählt, die von der Designgruppe Fanz & Neumayer glänzend illustriert wurde. Alleine die Aufmachung des Buches rechtfertigt den Kauf."

(Rezension von Jörg Bartscher-Kleudgen in Ausgabe Nr. 31, Januar 2001)
 

QUARBER MERKUR:

"Herausgegeben in einer 'Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg' (Sonderveröffentlichungen, Band 11) und versehen mit einem Geleitwort der Oberbürgermeisterin Beate Weber und einem Vorwort des Stadtarchivdirektors Dr. Peter Blum, könnte man diesen sorgfältig aufgemachten Band, mit Photos, die das Dokumentarische andeuten, für eine wissenschaftliche Veröffentlichung halten. Es handelt sich aber um einen waschechten Roman in der Lovecraft-Nachfolge (einschließlich einer Wiederaufnahme der schrecklichen Schriften des Von Junzt) oder der durch die 'Akte X' popularisierten Mystery-Richtung: die Verknüpfung alter Mythen und Sagen mit unerklärlichen Vorgängen, deren Urheber bedrohliche Wesen sind.

Die Ereignisse sind geschickt aus quasidokumentarischen Berichten, Protokollen und Zeugenaussagen und Ergebnissen der Untersuchung zusammengestellt und fest in der lokalen Folklore verwurzelt.

Der Roman verknüpft historische Quellen und Pseudo-Quellen in geschickter quasidokumentarischer Manier zu einer Horrorgeschichte, die Lokalkolorit und historische Kenntnisse um lokale Sagen und Mythen zu einem ergötzlichen, glaubwürdigen und unheimlichen Muster von grausigen Ereignissen verwebt, die im Jahre 1907 Dutzende von Opfer gefordert haben sollen, aber wegen ihrer realitätsverstörenden Natur unterdrückt wurden. Der Roman ist ein gelungenes Beispiel dieses Erzähltyps."

(Rezension von Franz Rottensteiner in Ausgabe Nr. 91/92, Dezember 2000; die Rezension wurde in den "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur" aufgenommen)
 

SWR SÜDWEST FERNSEHEN:

"Wann haben Sie das letzte Mal ein Buch gelesen, bei dem Ihnen vor Gruseln eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen ist? Ein Buch voller mysteriöser und düsterer Geheimnisse ... In seinem Roman Das Heidenloch erzählt der Autor Martin Schemm die Geschichte einer mystischen Heimsuchung. Zartbesaitete bleiben nach der Lektüre besser zuhause oder genießen die Gänsehaut."

(Landesschau vom 19.10.2000)
 

Der Autor

ALIEN CONTACT:

"Das Heidenloch gehört zu den Büchern, die das Auge fesseln, bevor man auch nur den Klappentext gelesen hat. Dafür ist nicht nur die solide Bindung des für seine Seitenzahl gewichtigen Hardcovers verantwortlich, sondern auch die Gestaltung, die sich durchgängig am fiktiven Aufhänger der Handlung - einer alten, im Archiv verstaubten Akte - orientiert. Ein mit solch liebevoller Sorgfalt gestaltetes Buch wird im Zeitalter der seelenlosen Taschenbücher leider immer seltener, um so mehr verdient es daher Lob und Anerkennung.
Die Untertitelung "Ein fantastisch-mythologischer Roman" trifft den Kern, doch - dies zur Beruhigung gleich vorab - es droht keine herkömmliche Mystery-Story von der Art, wie sie zur Zeit massenhaft in die Buchhandlungen geklont werden. Bei dem im Titel zitierten "Heidenloch" handelt es sich um einen realen und doch verwunschen wirkenden Ort, eine Art alte Zisterne auf dem Heiligenberg bei Heidelberg, wo sich in spätantiker Zeit eine Tempelanlage der Römer und im Mittelalter zwei Klöster befanden. Um so einen Platz ranken sich fast zwangsläufig Sagen und Legenden. Martin Schemm fügt den bereits existierenden eine fiktive weitere hinzu, die zwar skurril und abgefahren, aber voll von gruseligen und hintersinnigen Einfällen ist. Ein Gedankenkonstrukt, das wohl von früheren eigenen Spaziergängen zu den Klosterruinen nicht unbeeinflußt blieb und dem Leser nicht nur gediegene unheimliche Unterhaltung schlechthin bietet, sondern auch neugierig auf die Stadt Heidelberg macht."

(Rezension von Siegfried Breuer in Ausgabe Nr. 38, Juli 2000; Auszeichnung des Romans mit dem "AC-Award")
 

SCIENCE FICTION CLUB BADEN-WÜRTTEMBERG:

"Zu den Geschichten, Sagen und Legenden um diesen romantisch-verwunschenen Ort hat der Autor eine weitere voller Hintersinn hinzugefügt."

(Rezension von Michael Baumgartner auf der SFCBW-Website)
 

"Wer das Buch einmal in der Hand hat, wird es nicht mehr so schnell weglegen. Es ist dem Autor Martin Schemm, der in Heidelberg Geschichte studiert hat, gelungen, von der ersten bis zur letzten Seite eine schaurig-beklemmende Spannung aufrecht zu erhalten. In Zukunft wird jeder, der das Buch gelesen hat, spätestens nach Einbruch der Dämmerung die Umgebung des Heidenlochs verlassen haben."

(Andreas Cser in der RHEIN-NECKAR-ZEITUNG vom 19.4.2000)
 

 STATION TO STATION - KIELS STADTMAGAZIN:

"In seinem Buch läßt Martin Schemm einen vergessen, daß man einen phantastischen Roman in den Fingern hält. Man hat eher das Gefühl, den Spuren eines investigativen Journalisten zu folgen. Auf historische Fakten stößt man immer wieder, und durch die Gestalt des Stadtarchivars erhalten diese eine zusätzliche Glaubwürdigkeit. 

Und so werden nach und nach unter die durchaus vorhandenen Tatsachen geschickt und fast unmerklich zusehends mehr Bestandteile des mystischen Romans hinzugefügt. Dieses erfolgt derart geschickt, daß man zum Ende des Buches überlegt, ob die Riesen nicht eventuell vor der eigenen Haustür stehen ..."

(Ausgabe April 2000)
 

SOLAR-X:

"Unterm Strich kann ich die Lektüre für einen gemütlichen Leseabend empfehlen, sofern man keine nervenzerfetzende suspense erwartet, dafür aber gerne dem Hauch des Alten und Verborgenen nachspürt."

(Rezension von Thomas Hofmann in Ausgabe Nr. 123, März 2000)
 

SWR 4 KURPFALZ RADIO:

"Fantastisches, Mysteriöses - auf neudeutsch "Mystery" - steht derzeit hoch im Kurs. Ob in Fernsehserien, Filmen oder Büchern, übernatürliche Phänomene und Geschehnisse scheinen die Menschen zu faszinieren, wie schon lange nicht mehr. Kürzlich nun hat auch die Stadt Heidelberg in ihrer Schriftenreihe des Stadtarchivs einen Mystery-Roman herausgegeben. Diese Tatsache allein lohnt schon, das Buch näher anzuschauen, denn wann gibt schon ein Stadtarchiv einen Roman heraus. Liest man die Geschichte um den Heiligenberg und das Heidenloch, dann spürt man, wie das Buch einen unweigerlich in seinen Bann zieht ...

Viele Theorien und Legenden gibt es über das sogenannte Heidenloch. Martin Schemm schafft eine neue Legende. Bei ihm kommen mythologische Wesen der Unterwelt aus dem Schacht ...

Sicher ist, dass jeder, der das Buch liest und nur wenig über den Heiligenberg weiß, diesen Ort mit anderen Augen sieht und sich vielleicht noch mehr für die lokale Geschichte interessiert. Genau das war für das Stadtarchiv der Grund, dieses doch bisweilen schockierende Buch herauszugeben. Zart besaiteten Handschuhsheimern etwa könnte der Roman bei nächtlicher Lektüre schon schlaflose Stunden bereiten."

(Mittagsmagazin vom 12.2.2000)
 

"Das Heidenloch ist ein fantastisch-mythologischer Roman, und diese Tatsache kann bei der Lektüre schnell in Vergessenheit geraten, denn Schemm lässt den Leser die Geschichte anhand von Berichten und Protokollen entdecken. Darin beschrieben werden konkrete Lokalitäten und historische Fakten - beispielsweise bekannte Heidelberger Persönlichkeiten aus dieser Zeit - aber auch überlieferte Legenden. Die in der Geheimakte enthaltenen Schriftstücke erschließen einen "surrealen Albtraum", und gleichzeitig wird durch Dokumentarform Authentizität erzeugt, wie sie in den üblichen Mystery-Romanen nicht zu finden ist. Wer am Ende des durchaus gelungenen Buches ankommt, weiß nicht mehr, was in diesem Roman Fiktion und Realität ist."

(MANNHEIMER MORGEN vom 16.12.1999)
 

CITY NEWS HEIDELBERG:

"Akte X goes Heidelberg ... Ähnlich wie ein Archivar erhält der Leser nach und nach Einblick in diese fiktive Akte. Obwohl der Roman keinen Held im eigentlichen Sinne hat, bleibt er doch spannend bis zum Schluss. Autor Martin Schemm ist es vor allem gut gelungen, die fiktiven Elemente der Story mit der Realität zu verknüpfen."

(Ausgabe vom 2.12.1999)
 

"Der Autor mischt Wirklichkeit und Historisches mit einem ordentlichen Schuss Fantasie und so wird eine spannende Lektüre daraus."

(RHEIN-NECKAR-ZEITUNG vom 29.11.1999)

[Zuletzt aktualisiert im April 2019]